Carl De Keyzer, Congo (Belge)
Carl De Keyzer
Congo (Belge)
Hardcover, Lannoo (2009)
Carl De Keyzer, David Van Reybrouck (Hrsg.)
Erstausgabe, Lannoo (2009)
Hardcover, Kunstleder, 352 Seiten durchgängig mit ganzseitigen Abbildungen
Text in englischer, französischer und niederländischer Sprache
Für seine umfangreiche Arbeit „Congo (Belge)“ hat der MAGNUM-Fotograf Carl De Keyzer (*1958) in den letzten Jahren zahlreiche Male die Demokratische Republik Kongo bereist, jenes zentralafrikanische Land, das als Synonym für rücksichtslose Ausbeutung von Mensch und Natur durch den Kolonialismus gilt. Zunächst vom belgischen König Leopold als „Privatbesitz“ vereinnahmt, später als Kolonie von Belgien übernommen, erlebte das Land jahrzehntelang grausame Exzesse wirtschaftlicher Gewinnsucht. Erst 1959 zog sich die belgische Kolonialmacht aus dem Land zurück.
Carl De Keyzer begab sich auf eine Spurensuche durch gefährliches Terrain. Während im Osten ein Krieg zwischen Rebellen und Militär tobt, stehen der Stabilisierung des Landes ein fast kompletter Zerfall der Infrastruktur, Verwaltung und Wirtschaft sowie die Ausplünderung der rohstoffreichen Ostprovinzen im Weg.
Mit Hilfe eines alten Reiseführers von 1958 spürte De Keyzer Relikte einer Organisationsstruktur auf, die der belgischen Kolonialmacht einst dazu diente, Land und Leute effektiv auszubeuten. In seinen großformatigen Farbbildern finden sich auch 50 Jahre später noch originale Kolonialvillen, Verwaltungsgebäude, Missionsposten und Schulen, Fabriken und Gefängnisse. Die von ihm aufgespürten Ruinen einer Infrastruktur sind heute völlig neuen Bestimmungen zugeführt. Auf diese Weise entstehen seltsame Beziehungen zwischen Architektur und Menschen, die Carl De Keyzer mit der ihm typischen fotografischen Handschrift zu vielschichtigen, feinhumorigen und häufig surreal anmutenden Szenen verdichtet.
Folgen Sie uns